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    Wooden Shjips
    West

    VÖ: 12.08.2011 | Label: Thrill Jockey/Rough Trade
    Text: Dennis Drögemüller
    7 / 12
    Wooden Shjips - West

    Die ersten acht Sekunden auf Wooden Shjips drittem Album West scheppert warmer 60er-Garagen-Blues aus den Boxen, dann breitet sich darunter psychedelischer Space-Rock aus. So ungefähr funktioniert die ganze Platte.

    Tatsächlich hat die Band aus San Francisco verinnerlicht, dass es keinen Grund gibt, sich zwischen The Stooges und The Doors zu entscheiden. Schließlich haben beide Bands etwa zeitgleich unterschiedliche Dinge mit den gleichen Verstärkern und Effekten angestellt. Wer sich dann noch grob nach einem Song von Jefferson Airplane benennt, gibt die eigene Stoßrichtung eh eindeutig vor. Also erzeugen Wooden Shjips konsequent mit Rumpelschlagzeug und grundverzerrtem Gitarrensound den Krautrock- und Psychedelic-Rock-Trip der 60er und 70er: Meist wiederholen Schlagzeug und Bass im Hintergrund mantraartig ein Riff, während Orgel und Hall-Gitarre testen, wie sehr sie den Song flächig ausdehnen und zerfasern können. So läuft das in Lazy Bones, so läuft das in Crossing. Ab und an wirft Sänger und Gitarrist Ripley Johnson ein paar Zeilen durch den LSD-würdigen Nebel, aber der gepflegt ausufernde Jam ist das eigentlich Konzept, das nur in Details variiert wird. Black Smoke Rise hat ein bisschen mehr Pfeffer als der Rest, Looking Out ist die treue Garagen-Seele im Stratosphären-Freiflug, Home integriert Neil Youngs Hey Hey, My My und House Of The Rising Sun in sein Riff, und der Gesang im abschließenden Rising klingt wie rückwärts abgespielte Yogi-Meditationen. Die Krux dabei: Die musikalische Formel und ihre homogene Umsetzung sind am Ende viel reizvoller als die Songs selbst. Für Genre-Fans könnte gerade das ein finales Qualitätskriterium sein.

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