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    Wovenhand
    Consider The Birds

    VÖ: 20.09.2004 | Label: Glitterhouse/Indigo
    Text: Quintus Berger
    11 / 12
    Wovenhand - Consider The Birds

    Mehr Dramatik geht nicht – 16 Horsepowers David Eugen Edwards begeistert mit einem hypnotisierend intensiven Alleingang.

    In der Tat ist “Consider The Birds”, nach dem titellosen Debüt sowie der Theater-Auftragsarbeit “Blush” das dritte Album des 16 Horsepower-Chefs, an Atmosphäre kaum zu übertreffen. Nicht nur, was die Songqualität angeht, hat Edwards’ Nebenprojekt inzwischen mit der Hauptbeschäftigung des Sängers, Gitarristen und Prediger-Nachfahren gleichgezogen. Einmal mehr wirken größtenteils im Alleingang eingespielte Stücke wie das nervöse “To Make A Ring” oder das epische “Bleary Eyed Duty”, als wären sie in den Wirren des amerikanischen Bürgerkriegs mitgeschnitten bzw. aus der Zeit der großen Depression Anfang der Dreißiger des letzten Jahrhunderts überliefert worden. Edwards’ immenses Talent für Dramatik befindet sich mit dieser CD auf dem Gipfel – gäbe es diesbezüglich einen Wettbewerb, selbst Mark Lanegan, Tom Waits oder gar ein Nick Cave hätten extreme Schwierigkeiten, diesen Grad an Intensität zu erreichen. Einen Höhepunkt des monumentalen Werkes festzulegen, fällt nicht leicht. Während der für Wovenhand-Verhältnisse bluesig-lockere Opener “Sparrow Falls” den Hörer zunächst auf eine falsche Fährte lockt, überrollt ihn “Off The Cuff” kurz darauf mit all seiner düsteren Wucht. “Chest Of Drawers” ist ein resignierter Abgesang an den Glauben in die Menschheit; “Down In Yon Forest” hingegen überzeugt mit großer Dynamik, nach einem altmodischen Marsch klingendem Rhythmus und dem diesem entgegenwirkenden, wunderbar harmonischen Chorgesang. Und bombastischer, dabei beklemmend-intimer als “Oil On Panel” mit seiner wie flüchtig gespielten, einzigen kleinen Klaviernote kann man ein Stück Musik einfach nicht arrangieren. Simpel, kalt und unerbittlich wie der Tod, der auf uns alle wartet. Jede andere Bezeichnung als “Genie” wäre für den exzentrischen Mr. Edwards ein Hohn.

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