David Eugene Edwards ist Seelenschmerz gewöhnt. Schwer trägt der Mann an seinen privaten sowie den Verfehlungen der Menschheit. Vor allem aber an ersteren: “Again I am away at sea/ Looked upon with sharp eyes/ Father how far am I/ It seems forever as the crow flies”, wehklagt Edwards im von Kirchenorgeln und dem längst zum Trademark avancierten Banjo bestimmten “Swedish Purse” – und wähnt sich und seine Sündhaftigkeit zu Recht beobachtet. Dann: “The shine of crime/ Left lying around/ Each one I will see again/ Each one”. Es gibt kein Entkommen. Gerade wenn man sich erdrückt wähnt, lupft das geradezu beschwingte Instrumental “Bible And Bird” für einen Moment die Gardinen und lässt wenigstens einen sonnigen Abglanz in die Gruft. Diesmal hat er seine der Düsternis zugeneigten Lieder noch orchestraler instrumentiert, ihnen neben besagter Orgel Streicher, ein Piano und viel Atmosphäre spendiert. Das ist effektvoll und passt zum Sujet. Auf die Dauer kann einem das spirituell verbrämte, schicksalsschwangere Raunen zu dolle werden, etwas Leichtigkeit abgehen in all der pastoralen Strenge und Selbstgeißelei.
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