Wer sich um seine Roots kümmert, landet nicht wie hier in oft belächelten Volksmusiknischen, sondern kann auf gut präparierten Pfaden über Dylan, Cash und Guthrie immer weiter in die Geschichte der Folk- und Bluesmusik eintauchen. Und damit in den Staaten immer auch in die Historie des Landes. David Eugene Edwards ist ein ernsthafter Verfechter dieses Weges, den er vor Wovenhand bereits mit seiner ersten Band 16 Horsepower beschritten hat. Nach deren Auflösung konzentriert er sich auf das einstige Nebenprojekt, das er im Lauf der Jahre zu einer festen Band entwickelte. Wie bei 16 Horsepower schreibt Edwards auch für Wovenhand Songs, die sich anhören, als gehörten sie schon seit Jahrhunderten zum Kanon der tradierten Melodien. Um den Eindruck zu verstärken, verwenden er und seine Bandmitglieder gern historische Instrumente. Edwards’ markante Stimme, die zwischen kraftvoll und entrückt changiert, tut ihr Übriges. Man kann es nicht anders beschreiben, aber von “The Threshingfloor” geht eine magische Stimmung aus, eine dunkle und geheimnisvolle Atmosphäre. Viele Texte besitzen dabei eine religiöse Ebene, Edwards ist ein tief gläubiger Mensch. Der spirituelle Charakter der Musik wird durch Rhythmen verstärkt, die an rituelle Tänze der amerikanischen Ureinwohner erinnern. Sie sorgen für ein monoton treibendes Moment, für eine Möglichkeit, in Trance zu fallen, wenn man so weit gehen möchte. Andere Versatzstücke stammen aus dem Repertoire der ersten europäischen Einwanderer, deren Musik neben weltlichen ja auch transzendentale Elemente kannte.
weitere Platten
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