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    Wu Lyf
    Go Tell Fire To The Mountain

    VÖ: 10.06.2011 | Label: LYF/PIAS/Rough Trade
    Text:
    7 / 12
    Wu Lyf - Go Tell Fire To The Mountain

    Orgelpop für Tierversteher. Wu Lyf haben Krallen, Klauen, spitze Zähne und unerklärliche Angst vor Wasser.

    Würden sie sich doch wenigstens den Mund ausspülen lassen, damit nicht jeder Satz so klingt wie an einer toten Maus vorbei. Seife wäre gar nicht nötig, ist ja alles ziemlich zahm. „Put away your guns man!/ And sing this song!“ So bleibt nur, zu raten und nachzulesen, was Wu Lyf mit heiserer Gewöllestimme auf den Berg schleppen. Interessanter hier: der Berg. Der struppige, strahlende Haufen, den die geheimnistuerische Band mitten in die Stadt gesetzt hat. Da glitzern die Afrobeats gegen Spiegelglas, da perlen Melodien wie aufdringlicher Tau. Die Orgel führt ein paar einfache Sinnestäuschungen vor: vom Kreis zum Quadrat und zurück, sich in beide Richtungen gleichzeitig drehen. Das wäre alles freundlich und wohlgesinnt und Sonnenaufgang, wäre da nicht noch das Rudel Frühaufsteher, das sich am Fuß des Berges die Hände zum Kreis reicht, als wäre es ein Sektenkollektiv in bunten Roben, und das Jaulen anfängt. „World unite, and I’ll love you forever.“ Ist doch wunderbar und muss man doch gar nicht so un-aussprechen, als wäre man hinter den Hügeln von norwegischen Schafen aufgezogen worden. Klüger wirkt bei Wu Lyf immer der, der einen einzigen langen Vokal darüberspannt, weil das auch so schön passt zu den Wirbelbeats und den klaren Tönen, die nebenher flattern. Die Gitarren klingen, als wären sie auf Gold gestoßen, hätten das aber andererseits auch kommen sehen und es drittens gar nicht nötig. So abgeklärt und ziellos besteht Go Tell Fire To The Mountain insgesamt weniger aus Songs als aus viel gesammeltem Funkelpop, der lieber Postrock wäre.