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    Wussy
    Cincinnati Ohio

    VÖ: 15.11.2024 | Label: Shake It
    Text: | Erschienen in: VISIONS Nr. 381
    5 / 12
    Wussy - Cincinnati Ohio

    Wussys Mischung aus Americana und Indierock ist ebenso sehnsüchtig wie windschief.

    Seit ihrer Gründung 2005 veröffentlichen Wussy regelmäßig solide Platten zwischen Americana und Indierock. Im ersten Jahr der Pandemie stirbt dann Gitarrist John Erhardt – und plötzlich ist alles anders. Was nie ein Thema war, liegt nun auf dem Tisch: Bringt es etwas, diese Band weiterzuführen? Anfang 2024 versuchen sich Wussy daran, wenige Monate später erscheint nun dieses neue Album. Es hatte sich wohl etwas angestaut.

    Wussy bemühen sich auf “Cincinnati Ohio” um eine Standortbestimmung. Benannt haben sie das Album nach ihrer Heimatstadt, die Lieder handeln vom großen und kleinen Scheitern, von der großen Spaltung, die das Land zerschneidet, bis zum “Disaster About You”. Es liegt eine sehnsüchtige Schwermut über dieser Musik, aber Wussy gelingt es gelegentlich, sich über die Tristesse zu erheben. Etwa mit der Dringlichkeit des Songs “The Great Divide” oder der lärmenden Empörung des letzten Stücks “Winged”, bei dem Sänger Chuck Cleaver in Rage gerät.

    Bei “Sure As The Sun” erinnert sein Gesang an Matt Berninger von The National, wenn dieser kein Großstadtgeist, sondern ein Farmer aus Ohio wäre. Übernimmt Lisa Walker den Gesang, rückt sie den Sound in Richtung Mazzy Star. Singen sie gemeinsam, dominiert Cleaver mit seiner Stimme die Duette, was schade ist. “The Ghosts Keep Me Alive” wäre ein Höhepunkt des Albums, wirkt so jedoch wie ein Emotionswettbewerb mit windschiefem Endergebnis.

    Das steckt drin: Giant Sand, Mekons, The Walkabouts

    weitere Platten

    Ghosts

    VÖ: 05.06.2020

    What Heaven Is Like

    VÖ: 18.05.2018

    Forever Sounds

    VÖ: 04.03.2016