Spätestens seit der Sarg-Nummer und der Zusammenarbeit mit Sunn O))) ist der Amerikaner Malefic auch außerhalb der Metal-Community bekannt geworden. Dass er mit seiner “Band” Xasthur schon seit 1995 zu Werke ist, dürfte den meisten genauso wenig bewusst sein, wie die Tatsache, dass er bereits ab 1999 als deren einziges Mitglied zurückblieb (häufig sind die Black-Metal-Protagonisten Misanthropen, sie fühlen sich allein also ganz wohl). Ist auch egal, jedenfalls erscheint sein fünftes Album überraschend auf dem nicht gerade für dieses Genre bekannten Label Hydrahead, und das dürfte Malefic/Xasthur eine ganz neue (wenn auch weiterhin nicht besonders große) Hörerschaft eröffnen. LoFi und unendlich verzerrt klingt er, mit reichlich Hall und einer nicht besonders behutsamen Abmischung. Auch die charismatische Stimme kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass wir uns vielleicht besser auf das angekündigte 2007er Hydrahead-Album “Defective Epitaph” freuen sollten, für das Xasthur ruhig mal einen Produzenten in seine Einsiedelei einladen dürfte. In solchen Kategorien denken wir dann gar nicht mehr, wenn wir uns dem nächsten Thema widmen: Khlyst ist russisch für “Geißel” und die neue Band von Khanate-Bassist James Plotkin mit dem ehemaligen norwegischen “Sänger” von Thorr’s Hammer, Runhild Gamelsaeter (ebenso bekannt durch seine Mitarbeit an Sunn O)))s “White 2”). Zusammen begeben sich beide auf eine routenlose Reise durch den Dark-Ambient-Sumpf, vorbei an Schreien, Gekreisch, Feedback, zusammenhanglosem Geschepper, Basswummern, Hall und Verzerrung. Von all dem gibt es reichlich, ganz im Gegensatz zu Richtung, Ziel oder so etwas Profanem wie einem Beat. Da ist kein Drone, da ist kein Doom, da ist nur das Fieberecho dessen, was vor Jahrzehnten mal als Avantgarde durchgegangen wäre. Mag sein, dass Malefic so was zum Einschlafen hören würde, halbwegs gesunden Menschen ist es jedenfalls nicht zu empfehlen.
weitere Platten
A Gate Through Bloodstained Mirrors
VÖ: 07.03.2008