Sie kennen sich schon seit High-School-Tagen, trafen sich zufällig auf den Straßen Cincinnatis und entdeckten einen kollektiven Flow. Dieser zeichnete auch “Black Star” aus, ihr gemeinsam aufgenommenes erstes Album, heute ein junger Klassiker des Genres. Danach machte jeder sein Ding. Mos Def wurde nebenbei Musical-Star und Schauspieler, Kweli ging eine Liaison mit DJ Hi-Tek ein. Inzwischen haben sie sich, das zeigen die jeweils aktuellen zweiten Solo-Veröffentlichungen, noch weiter voneinander entfernt. Da ist Mos Defs “The New Danger”, ein stilistischer Grenzgang aus Funk, Soul, richtigem Rock, jazzigen Elementen, Versonnenem und Versponnenem. Ein ambitionierter, manchmal zerrissen wirkender Querschuss des Genres, der – und damit sind wir beim einzigen Pferdefuß – manchmal einfach zu viel will. Konzeptionelle Offenheit in allen Ehren, aber wenn das einzige, was diese 18 Tracks noch zusammen hält, Mos Defs lakonische Erzählweise ist, dann wird’s a bisserl viel. Wirklich interessant hingegen seine Studio-Kollaborateure: Neben einigen Vokalgästen sind das vor allem die Rhythmusgruppe von Living Colour, Will Callhoun und Doug Wimbish, sowie Alt-Funkateer und George Clinton-Intimus Bernie Worell, die einen Großteil der Musik-Basics live eingespielt haben. Mehr HipHop im traditionellen Sinn bietet Talib Kweli, obschon auch seine Tunes deutlich aus dem üblichen Raster fallen. Er setzt auf Top-Produzenten (darunter die Neptunes und Kanye West), schwer hippe Gastvokalisten (darunter Faith Evans, Mary J. Blidge und Common) und das Besondere im Gewöhnlichen. Meint: Die Entstehung seines HipHops ist eher konventionell, das Ergebnis holpert, bumpert, popt und funkt dann aber doch eher ungewöhnlich, immer leicht schräg hängend. Zwei Mal Stoff für progressive HipHop-Ohren also, ohne die man aber auch gut weiter existieren kann.
weitere Platten
Audio 3
VÖ: 16.01.2009
True Magic
VÖ: 29.12.2006