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    Yeahrs
    Spiritual Sickness

    VÖ: 01.03.2024 | Label: Revolver
    Text:
    7 / 12
    Yeahrs - Spiritual Sickness

    Das Debüt-Album von Yeahrs fühlt sich an wie eine Umarmung, die einen langsam in den Abgrund zieht. Dort unten wird man erwartet von Lautem, Schlurfendem, Schwebendem, Schreiendem oder allem auf einmal.

    Denn die Wahlberliner:innen greifen weit über die Grenzen von Dreampop und Shoegaze hinaus und füttern ihre Melodien, trotz aller Verträumtheit, mit ihrer Liebe zu Hardcore, Post-Punk und Heavy Rock an. Das Quartett, das aus den Jugendfreunden Morgan Oliveira, Thomas Neuwirth und Tom Claudon aus dem Elsass und der Gitarristin Oyèmi Héssou aus Dresden (unter anderem Jaguwar) besteht, lehnt sich nicht zurück. Immer wenn der wolkige Sound und der vermeintliche beiläufige Gesang zu einlullend werden, überrascht die Band und zeigt ihre Vielfalt, indem etwa der Gesang in einem erschütternd-ästhetischen Ausbruch über die noisigen Riffs und melancholischen New-Wave-Gitarren hinweg gebrüllt wird.

    Dabei bleibt der Gesang, ob klar oder geschrien, größtenteils unverständlich, kuschelt sich damit aber in die Weiten ihres fuzzigen Dreampop-Sounds ein. Mal ist der Einfluss von Title Fight  wie in “Hysteresis” besonders deutlich, mal der von The Jesus And Mary Chain  wie in “Hail Fire And Blood”. Das atmosphärische “Raindrops” wirkt wie eine Hommage an “Up On Gravity Hill” von Metz, während der Mix aus sphärischen Gitarren und Gekeife an Deafhaven erinnert.

    Bei der Menge an Bands, bei denen sie sich bedienen, wirken Yeahrs manchmal ziellos, als wüssten sie nicht so ganz, wo sie hinwollten und verlaufen sich, weil der rote Faden fehlt, der aus dem Labyrinth ihrer Klangwände hinausführt – aber braucht es überhaupt einen?

    Das steckt drin: Deafhaven, The Jesus And Mary Chain, Title Fight