Machen wir es kurz: Die Yesterdays Kids spielen Punk, der mehr Pop ist als Rock. Schon klar, worum es geht, oder?
Obwohl – vielleicht nicht ganz. Der Einwand `alles schon tausendmal gehört` mag zwar berechtigt sein, trotzdem hat dieses junge US-Trio anderen Combos des Planeten (Pop-)Punk einiges voraus. Und das hat nichts mit Spaß oder einem morschen Rotzlöffel-Image zu tun, sondern vielmehr mit der Musik selbst. Zum einen sind diese Jungs musikalisch reifer und versierter als die meisten Kollegen. Sie schreiben nicht einen Song, um daraus mit veränderter Akkord-Folge und frisiertem Text zehn zu machen, stattdessen experimentiert die Band mit akustischen Halbballaden, Streichern und Pianomelodien. Weiterhin wissen die Yesterdays Kids, wann der Frohsinn nervt und penetrieren nicht eine Dreiviertelstunde lang mit guter Laune und Spaßklischees. Drittens schafft `Cant Hear Nothing` es, meist druckvoll und abwechslungsreich zu klingen. Erfreulicherweise bleibt auch die dicke Hose im Schrank, weder lyrisch noch musikalisch begegnet man den üblichen kindlichen Allmachtsphantasien, und Posen liegen den dreien auch nicht. Fürchten muss sich also niemand vor weiteren Scherzen wie Arschbomben-Contests oder Playmates auf Plattencovern. Ärgerlich ist nur, dass die Hooks, sofern überhaupt vorhanden, ein wenig verbogen erscheinen und der Wiedererkennungswert nicht besonders hoch ist. Aber vielleicht soll das auch so sein.