Yesterdaze
Sentences

Dass die erste Platte nach der Debüt-EP von Yesterdaze, die erst ein Jahr zuvor erschienen ist, so ballert, passiert selten. Aber Norwegen hat sowieso einen unverdient unscheinbaren Ruf mit einer unterschätzten Punk-Szene. Die nahm nämlich in den späten 70ern bereits Fahrt auf, ungefähr zeitgleich mit der Entstehung der Punk-Bewegung in Großbritannien. Heute ist die Szene in Oslo klein, aber sehr aktiv und resilient.

Diesen Spirit bringen Yesterdaze auf “Sentences” zur Geltung: Verspielte Gitarrenriffs bringen Abwechslung, eine tiefe Verletzlichkeit liegt auf dem Bass und explosive Drums treiben die polemische Atmospäre ähnlich zu Idles voran. Indem Sänger Armann Ingthorsson mit diesen Kontrasten auf dem Album spielt, gelingt es ihm, seine einzigartige stimmliche Bandbreite zur Geltung zu bringen.

“Sentences” ist für Fans von modernen Rock, die nach neuen, leidenschaftlichen Künstlern suchen. Zu viel Punk darf man dann aber nicht erwarten: Yesterdaze’ Sound klingt sehr viel polierter als der ihrer Kollegen, ist clean produziert und streift auf seinem Weg nur wenige Subgenres. Dadurch entsteht zwar ein stimmiges und energetisches Gesamtbild für ein Debüt, Yesterdaze finden so aber auch keine eigene DNA. Die halbe Stunde ist schnell vorüber und manche Songs landen schließlich in der Playlist für energetische Hintergrundmusik.

Das steckt drin: Biffy Clyro, Foo Fighters, Idles