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    Yo La Tengo
    Fade

    VÖ: 11.01.2013 | Label: Matador/Beggars/Indigo
    Text: Daniel Gerhardt
    9 / 12
    Yo La Tengo - Fade

    So können nur 13. Alben klingen. Yo La Tengo erholen sich auf einer Platte, die man „betörend“ nennen könnte, wenn man dafür nicht das Wort „betörend“ verwenden müsste.

    Natürlich sind da auch Dinge, die unter der Oberfläche brodeln, Songs übers Sterben, deren gedämpfte Feierlichkeit erst richtig beunruhigend klingt, wenn man sich an die „ernsthaften gesundheitlichen Probleme“ erinnert, die Yo-La-Tengo-Sänger Ira Kaplan vor einem Jahr geplagt haben. In erster Linie ist “Fade” aber ein beruhigendes Album, schüchtern in Tempo und Ton, und durchzogen von Querverweisen, wie sie sich eben ansammeln, wenn man seit 29 Jahren Indierock spielt. Die sanfte Art, auf die hier ganze Strophen mit Feedback ausgekleidet werden, erinnert an Sonic Youths Mäßigungsplatte “Sonic Nurse”, das Schlagzeug verselbstständigt sich mehrmals Richtung Krautrock, die Solos klingen nach 29 Jahren ohne Gitarrenlehrer, und wenn die Bläser über “Cornelia And Jane” schweben, hat das etwas von den Stücken zum Durchatmen, die es auf jeder Broken Social Scene-Platte gibt. Wie auch deren letztes Album “Forgiveness Rock Record” wurde “Fade” von Tortoise-Mitglied John McEntire produziert; man hört es daran, wie einzelne Instrumente aus dem Gesamtsound herausbrechen, wie greifbar alles ist und wie plastisch vor allem der Gesang von Kaplan klingt. Zärtlicher als in “Well You Better” ist er wahrscheinlich nie gewesen, und ruhiger nimmt es kaum ein Sänger hin, wenn die Songs um ihn herum doch mal ausfransen. Der Opener “Ohm” und der Closer “Before We Run” (den allerdings Schlagzeugerin Georgia Hubley singt) kommen dafür am ehesten in Frage. Selbst diesen Stücken, die unter mehr Spannung stehen, gelingt auf “Fade” allerdings eine weiche Landung.

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