Man sagt ja, dass irgendwann jeder seine five minutes of fame bekommt. Bei Yo La Tengo würde es dann aber langsam mal Zeit: Seit 1986 aktiv, blieb der Durchbruch für die Band aus New Jersey bisher aus, noch nicht mal einen verdammten einzelnen Hit warfen ihre Platten ab. Jene waren vor allem deshalb immer spannend, weil Georgia Hubley (Schlagzeug, Gesang) und Ira Kaplan (Gitarre, Gesang) den Indie-Rock aus stets unterschiedlichen Perspektiven betrachteten: Traditioneller Folk kam als Bestandteil ihrer Songs ebenso in Frage wie verträumter Gitarren-Pop oder eine geballte Ladung Noise, und natürlich haben auch Yo La Tengo mit Loops und elektronischen Teilchen experimentiert, ein bisschen Avantgarde betrieben und sich dem Jazz gewidmet. Auf “Summer Sun” führen sie nun wieder herrlich lässig vor, wie facettenreich das Schaffen eines Indie-Trios sein kann: Es gibt den klassischen Song mit supersoften Vocals von Georgia (“Little Eyes”), einen jazzigen Abstecher (“Nothing But You And Me”), viel sommerliches Flair (“Season Of The Shark”, “Today Is The Day”), einen graziösen Downtempo-Song mit Flöte und immensem Beach Boys-Appeal (“How To Make A Baby Elephant Float”), träumerische Exotica (“Winter A Go-Go”) und ein paar schneidige Grooves (“Georgia vs. Yo La Tengo”, “Moonrock Mambo”). Und wenn das mit dem Ruhm auch diesmal wieder nicht klappen sollte: Ehre gebührt Yo La Tengo allemal. Sie gehören weiterhin zu den Besten ihres Fachs.
weitere Platten
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