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    Yoo Doo Right
    A Murmur, Boundless To The East

    VÖ: 10.06.2022 | Label: Mothland
    Text: | Erschienen in: VISIONS Nr. 352
    8 / 12
    Yoo Doo Right - A Murmur, Boundless To The East

    Der Antrieb ist vorhanden, das Talent auch, nur Schweigen sollten Yoo Doo Right lernen. Ohne Gesang erklimmt ihr zweites Album nämlich höhere Höhen als mit.

    Glücklicherweise hält das Trio aus Montreal selten an Worten fest: im episch langen Closer “Feet Together, Face Up, On The Front Lawn” und im Mittelteil des eröffnenden und, nun, programmatisch betitelten Stücks “Say Less, Do More”, das war’s. Mehr tun als sagen, immer ein guter Rat, und wenn wie bei Yoo Doo Right zwei Mal schon zwei Mal zu viel ist: ein Rat fürs weitere Band-Leben. Die fast befehlsartige, entfernt an Nick Cave erinnernde Intonation und die Texte – je nach Auslegung Nonsens oder reich an Chiffren – wollen so gar nicht passen zu Kraut-inspirierten Post-Rock-Texturen, die man im Fall von “Say Less, Do More” im SciFi-Umfeld verortet und nicht auf dem Exerzierplatz. Dass das Zusammenspiel aus minimalen Gitarrenmotiven, fließendem Bass, Elektronik und Schlagzeugarbeit zwischen Motorik und Becken-Tänzeln Tiefe generieren kann, wenn Gesangsmikros beiseitegestellt sind, demonstriert der Mittelteil von “A Murmur, Boundless To The East”: “SMB”, “Dérive” und “The Failure Of Stiff, Tired Friends” laufen jeweils sechs bis acht Minuten, genau richtig für Klangreisen, die Klaus Dinger und Michael Rother abnicken würden, während Fly Pan Am ins Vorprogramm laden. Blöd nur, dass die Platte derzeit ausschließlich auf dem Importweg zu haben ist. Ohren auf, Relapse oder Thrill Jockey (aber nicht beim Gesang).

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