Nach einem Song von You Am I haben sich Silverchair benannt. Das führt leider auf die falsche Fährte: Hier geht`s nicht um Youth Angst, sondern um Musik für Erwachsene.
Wenn ich mich nicht irre, waren die Australier zum letzten Mal 1997 auf Deutschlandtour, und zwar im Vorprogramm von Wilco. Das Konzert hat mich damals so begeistert, dass ich mir sofort die damalige Platte besorgte. Vier Jahre später legt das Quartett um Sänger/Gitarrist Tim Rogers auf einem neuen Label sein fünftes Album vor. Es hat sich nicht wirklich viel geändert: solides Songwriting und Strukturen, wie man sie von Rockbands aus Down Under gewohnt ist. Geradeaus, ohne Schnörkel und überflüssiges Pathos. You Am I bedienen sich in allen Genres routiniert, man merkt, dass es die Band schon eine Weile, nämlich seit 1989 gibt. Ein weiterer Pluspunkt dieser Platte: In einigen Momenten erinnern die Stimmungen, die Tim Rogers mit seinem melancholischen Gesang erzeugt, an die Schotten Del Amitri. Kein schlechter Vergleich: abgehangener Rock mit leichtem Alternative Touch, für Menschen unter Zwanzig mit Sicherheit grottenlangweilig, nichtssagend und belanglos. Aber ich glaube auch nicht, dass die Australier diese Zielgruppe anvisieren. Das machen ja Silverchair schon.
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Convicts
VÖ: 16.02.2007