Den gibt es immerhin noch im Opener “Fast Forward”, der an das starke dritte Album “Sinners Never Sleep” erinnert. Darauf waren noch die Schreihälse Oliver Sykes (Bring Me The Horizon) und Winston McCall (Parkway Drive) zu hören, “VI” ist dagegen näher an einem Feature mit den Imagine Dragons. Ähnlich hitverdächtig wie die US-Band ist vor allem “3AM” mit seinen eingängigen Gitarrenriffs und der tollen Tanzchoreographie im Musikvideo. “I O U” gibt sich im reduzierten Refrain verführerisch wie die Arctic Monkeys auf “AM” und “Straight To My Head” geht trotz der unsäglichen Oh-Oh-Chöre als Stadionrock in Ordnung. “Back Again” sowie “Danger” versprühen dagegen ungemein gute Laune. Die dürften You Me At Six selbst auch haben, ist es doch mehr als beachtlich, dass sie nur 21 Monate nach dem Vorgänger “Night People” schon das nächste Album abliefern, das gefällt. Das liegt auch an der Produktion: Frontmann Josh Franceschi klang selten besser und schafft den Spagat zwischen gedämpften sowie lärmenden Tönen. Bassist Matt Barnes sorgt zudem mit seinen groovigen Licks für die instrumental besten Momente, lediglich das Gitarrenduo Chris Miller und Max Helyer kommt etwas zu kurz. Ein Song weniger hätte “VI” zudem nicht geschadet. Das finale “Losing You” entpuppt sich als lahme Ballade ohne Tiefgang und endet mit einer halbminütigen A-cappella-Autotune-Gesangseinlage von Franceschi. Davon bitte nicht mehr, vom Rest schon.
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VÖ: 10.02.2023
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