Denn die Songs auf “Angry Men” kommen so gar nicht wütend daher, sondern sind richtig gut gelaunt und melodisch. Männlicher und weiblicher Gesang werden kombiniert mit den üblichen Verdächtigen des Indiepop: Gitarre, Schlagzeug und Bass. Dazu Glockenspiel, hier und da Streicher oder ein Akkordeon. Man könnte jetzt meckern, dass das schon lange nicht mehr innovativ ist, und man hätte recht. Und die eher dämlichen Texte erwecken auch nicht eben den Eindruck, als hätten You Say France & I Whistle das Rad neu erfunden. Aber man muss der Band zugute halten, dass sie weiß, was sie da tut. Der Gesang liegt immer richtig, die Harmonien sind zwar nicht anspruchsvoll, gehen dafür aber schnell ins Ohr. “Angry Men” strengt nicht an und lässt sich ebenso leicht runterhören, wie sich das erste Biergarten-Pils des Jahres runtergießen lässt. Kein Wunder, dass die Band bei so viel gefälligem Sound erfolgreich ist: Ob in Werbespots oder bei Fashionshows, You Say France & I Whistle sind schon so einige Anfragen ins Haus geflattert. Auf “Angry Men” besonders hervorzuheben sind “Cats” und “This Is Sunday, Right”. Ersteres geht mit Akkordeon und getragenem Rhythmus sogar Richtung Seemannsgarn – spätestens danach will man nur noch ans Meer mit dieser Platte und Sand zwischen die Zehen bekommen. Letzteres klingt wie einer dieser Indie-Hits, die einen nicht mal stören, wenn sie im Radio laufen. Insgesamt also eine sehr nette Platte. Man muss nur wissen, ob man nette Platten mag.