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Way To Be
Die Stücke auf “Way To Be”, dem zweiten Album der Band um den nicht-binären Nick Lloret, stammen – wie jene auf dem Vorgänger “Compare & Despair” – aus einer Songwriting-Übung. Diese verlangte, jede Woche ein Lied fertigzustellen.
2021 nahm sich Lloret die so entstandenen Kreationen vor, verfeinerte sie in langwieriger Kleinarbeit. Beides – die ursprüngliche Eile und die spätere Akribie – ist der Platte anzuhören. Ein Hauptreiz von Llorets psychedelisch-grungigem Slacker-Pop liegt in den Arrangements. Es lohnt sich, die Kopfhörer aufzusetzen und den Klangelementen links und rechts nachzuspüren, etwa im kaleidoskopischen “Seed Of Evil”: verschlungene Spuren von Akustikgitarren-Picking, gedämpft herumholzendes Fuzz-Braten, spielerisch-spacige Orgeltexturen, ein relaxt pluckernder Bass. Auch schön: “Peel”, das mit seiner spanischen Gitarre wie Flamenco auf Pilzen klingt.
Weniger überzeugend sind manche der Kompositionen. Die trägen Melodien, kombiniert mit Llorets tendenziell apathischem Gesang, ziehen teils austauschbar vorbei. Letztlich bringt “Way To Be” aber doch ausreichend Ohrwurm-Potenzial mit. “Knowing when to stop, it must be sweet”, singt Lloret im Opener “Carsick”, meint damit den eigenen Hang zum Exzess. Zu viel oder zu wenig? Auch in der Kunst eine ständige Herausforderung.
Das steckt drin: Ariel Pink, Foxygen, Mac DeMarco