Daran ist weder das Trio aus dem kanadischen Hamilton noch sein zweites Album “Stay Young” wirklich schuld. Vielmehr hat man sich mittlerweile einfach ein wenig satt gehört an dem, wofür man The Strokes, The Libertines oder auch die Arctic Monkeys Mitte der 00er Jahre verehrte. Man fühlt sich als Zuhörer geradezu ertappt, wenn Gitarrist Aron DAlesio im Song “I Dont Care” singt: You dont care about me/ It was nice when it was new/ But its not so new anymore. Zwar war der Indie- und Garagenrock der oben genannten Bands schon damals alles andere als neu, fühlte sich aber zumindest so an. Young Rival wirken in ihrem musikalischen Ansatz dagegen altbacken und konservativ. Synthies oder elektronische Sounds, mit denen im Indierock aktuell gerne experimentiert wird, lehnen sie ab. Wenn sie ihr klassisches Grundgerüst aus Gitarre, Bass und Schlagzeug im Finale der psychedelischen Ballade “Lost” um ein Tasteninstrument erweitern, dann lediglich um eine Orgel, die so auch in jedem Classic-Rock-Song zu hören sein könnte. Songs wie “Black Popcorn” oder “Nothing You Know Well” profitieren dagegen von den minimalistischen Arrangements, besonders dann, wenn Noah Fralick mit seinem nervösen und oft rhythmisch-komplexen Schlagzeugspiel den Songs eine neue Wendung gibt. In Valerie klingt das Trio und besonders Sänger DAlesio mehr nach Julian Casablanca und dessen Bandkollegen als diese auf ihrem letzten Album. Ähnlich wie “Comedown Machine” kann auch Stay Young nur in Ansätzen überzeugen.