Yucca
A Different Time In A Different Place
Text: Britta Helm
Fünf insgesamt, alle aus Nürnberg, und nein, wir wollen dem Keyboarder gar nichts, der soll ruhig dabeibleiben und singen. Das haben sie nämlich drauf, am besten zusammen und abwechselnd und durcheinander, dass es eine postpunkende Freude ist. Gut, die Texte könnten noch ein bisschen – Who is afraid of the big bad wolf, Tonight is my night/ I have to paint the town red, Dont worry about peanuts, so was lernt man ja heutzutage lange vor der Mittelstufe – aber zusammen mit den schnellen Gitarren und dem halbnackten Schlagzeug lässt sich mit solch unfeierlichen Jungsstimmen eine ganze Menge Dringlichkeit unter potenzielle Plattenkäufer bringen. Eine Schande nur, dass schon an zweiter Stelle ein Neon Alien kommt und die ganzen schönen Songs mit Synthieschichten und Effekten zukleistert, die so ganz bestimmt nie modern waren, aber hier nicht mehr weggehen. Ein bisschen weniger Raumschiffsound, noch ein paar mehr Handclaps, Chöre und echter Atem könnten die gefährlichen Hooks aus den weißen Anzügen holen oder wenigstens ein paar Flecken drauf spucken. Das Gepiepse und die Technobeats am Anfang jedes Songs ließen sich ja immer noch fürs erfolgreiche Nebenprojekt verwenden. Oder für die unerwartete B-Seite eines berechtigten Indieclubalbums, das nur mal jemand ein bisschen auseinandersortieren müsste.
weitere Platten
Make Up
VÖ: 11.03.2011