Die ersten Songs von “Phantom Power” klingen nach dem wenig erfolgversprechenden Versuch einer Handvoll zufällig zusammengewürfelter Indierocker, ihren Helden The Smiths ein Ständchen zu bringen. Verhalten sucht “Wir kriechen zwischen euren Wurzeln” den Rhythmus, der gemeint ist, um knapp an coutryesker Belanglosigkeit vorbeizuschrammen. Schade, denn der Text hat das Zeug zu einer Hymne für alle, die auf der Flucht vor den Doofen der Welt nach Verbündeten suchen. Aus anfänglicher Bestürzung über den lustlosen Vortrag erwächst glücklicherweise mehr, denn Zehn Meter Feldweg wollen im Laufe des Albums mehr. Irgendwo zwischen Melancholie und Verzweiflung geboren, stehen sie auf der guten Seite und nehmen die heute fast erwachsenen Indiekids an die Hand, die vor Jahren alles konsumiert haben, auf dem “Hamburger Schule” stand (inklusive der Mogelpackungen). Das stetig wachsende Titelstück der Platte und das treibende “Wo ist eigentlich die Elbe?” markieren eindringliche Höhepunkte, klingen eigenständig, dynamisch und reißen mit. Leider verharrt aber der große Rest der Songs im unentschlossenen musikalischen Mittelmaß 1.000 Mal gehörter Klischees. Bleibt zu hoffen, dass das Album ein Schritt in einer Entwicklung ist. Den ausnahmslos tollen Texten wäre nämlich eine schönere Kulisse zu wünschen.