Die Tendenz zum echten Song war bei Zero 7 ja von Anbeginn zu erkennen, gleichwohl es sich bei den Köpfen dahinter, Sam Hardaker und Henry Binns, in erster Linie um PC-Musiker handelte. Gastvokalisten, echte Drums und Gitarren ab und an, viel Wärme, Glaubwürdigkeit in der schon immer höchst geschmackvollen Klang-Ausgestaltung, eine komplette Liveband auf der Bühne – wer Zero 7 unter “ein weiterer hübscher Lounge-Act für ,Café del Mar’-Sampler” abtat, tat Unrecht. Mit dem dritten Album “The Garden” wird’s offensichtlich: Eigentlich sind sie eine Band, der nur die nötigen Musiker fehlen. Traumwandlerisch schöne, den erblühenden Frühling feiernde Songs mit wechselnden Gastvokalisten (die zum Teil in ganzen Satzgesängen durch die Oktaven flitzen), verpackt in gewohnt fließende und doch griffige Klangbetten von ausgesuchter Eleganz. So klingt moderne, schlaue und zugleich berührende Unterhaltungsmusik 2006. Wer elektrifizierte und -zierende Pop-Grenzgänger wie Archive, Weevil oder Electric President mag, sollte hinhören.