Zombie Joe machen modernen Hardrock in allen Formen und mit deutschen Texten. Begeistert nicht wirklich.
Nichts neues auch von dieser Band – sowohl musikalisch, wo man dunkle Midtempo-Songs anstimmt, die teils mit New-Metal-Riffs, Samples und vorhersehbaren Breaks daherkommen, als auch gesanglich, wo Texte in bemüht intelligent klingender Sprache dargeboten werden. Ein bisschen wie Echt, nur böser kommen die Worte mit übertriebener Betonung aus den Boxen. Mal mit Kopfstimme, mal schreiend, mal flüsternd, erzählt uns der Frontmann vom Leben und intoniert mit aufgesetztem Charisma jede Zeile so, als sei es seine letzte. Gerade deswegen ist der Uptempo-Knaller “Diskordia der beste Song der Platte, denn während Gitarre, Bass und Schlagzeug gehörig Druck machen, werden Stimme und Text fast bis zur Unverständlichkeit verzerrt. Doch bei aller Kritik: Zombie Joe scheinen zu wissen, was sie wollen und werden zurecht ihre Freunde finden. Was zumindest bemerkenswert ist, denn welche akzeptablen Vorbilder gibt es schon für harten Sound mit deutschen Texten? Sätze wie “Wir distanzieren uns nicht von der Popkultur, wir fordern sie heraus” können sich die Jungs trotzdem sparen. Ambitionen an der falschen Stelle schaffen nur Vorurteile. Vor allem wenn man einen Namen hat wie eine Action-Figur.
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Schlachthaus, Baby!
VÖ: 27.06.2005