Man könnte es ermüdend finden, wie hier das Glaubensbekenntnis der Bewegung restlos durchdekliniert wird. Göteborg, Genua, Friedensdemos, Kein Mensch ist illegal, die Zapatisten, der Überwachungsstaat, die Polizeigewalt, die Heuchelei der Herrschenden, die heilige Schrift von Noam Chomsky. Dazu noch Kommentare zu den Texten und eine fette CD-ROM zum Kopieren und Verteilen mit Infos, Flyern, Sprühschablonen für den sofortigen Einstieg in den Aktivismus. Doch gerade wegen dieser Abwesenheit von Ironie und Selbstzweifel funktioniert es. Dabei spielen ZSK einen mitreißenden Skatepunk, der den effektivsten Weg zwischen der ‘Fat Wreck’-Tradition, Strike Anywhere und dem geilen Gebölke früher Muff Potter findet und somit maximal melodisch und anheizend ist. Und das so tight und abgezockt, dass sie nicht umsonst mit Anti-Flag, Venerea oder den Donots die Bühne teilen. Widerstand ist hier nicht mehr verweigernd wie der ‘Antipop’ alter Punktage, sondern formal pures Entertainment, das ebenso wie seine Vorbilder zur ‘starken Marke’ werden kann. Doch dieses Marktsegment lässt man sich gefallen.
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