Skater mit einem Herz für Politpunk zwischen Melodycore und Rumpelkammer.
Dass Punk und Hardcore “more than music” ist, gehörte Mitte der 80er Jahre zum guten Ton. ZSK gründeten sich zwar erst 1997 in Göttingen, zeigen sich aber traditionell. Sie läuten ihr Debütalbum mit dem Song “Küsst die Faschisten” (nach einem sarkastischen Text von Kurt Tucholsky) ein und merken dazu im Booklet an: Neonazis hätten ihre “Kollegen der etablierten Parteien” auf der “Arschloch-Skala” bislang nicht übertroffen; die Zahl der durch den Staat umgekommenen Asylsuchenden “in Abschiebehaft und an der deutschen Grenze” sei “mehr als doppelt so hoch, wie die der Opfer rechter Nazi-Skins”. Seltener Klartext. Musikalisch klingt das Quartett bei seinen Songs mit deutschen Politlyrics etwas nach Terrorgruppe, singt man englisch, erinnert der Sound an Singalong-Streetpunk meets Schwedencore á la Voice of A Generation. In den melodischen Momenten (“Where Are You?”) versuchen die heute in Berlin ansässigen ZSK sogar, den Donots die Pop- und Skatepunkbutter vom Schnittchen zu schrammeln. Andererseits rotzen ZSK auch stumpfen Deutschpunk daher (“Wer? Wann? Wo?”), setzen auf Parolen und mögen “keine Nazi-Bullen und keine CDU!” 20 Jahre nach Slime also immer noch alles beim Alten? Immerhin setzt die Akustiknummer “Und genau da gehen unsere Wege auseinander…” heuer mittels Geige gekonnt schöne Akzente.
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