Für den Rock’n’Roll seien die Pumpkins gestorben, hätten sich mit den finalen Alben absichtlich ins eigene Schwert gestürzt, erklärte Misanthrop Corgan vor zwei Jahren; kurz nachdem er sagte, diese Musikform sei ohnehin schon tot. So hätte seine neue Supergroup mit Mitgliedern von A Perfect Circle, Slint und Chavez eigentlich alles werden können – ein elektronisch-rockiger Klon, ein orchestrales Erlebnis, sogar ein Folkprojekt – nur keine konventionelle, fröhliche Rockband. Aber genau das ist der Fall. Überwiegend beschwingte, mit weiblichem Gesang angereicherte, Songs wie “Lyric”, “El Sol” oder “Declarations Of Faith” und drei trotz aller Melancholie versöhnliche Balladen (“Of A Broken Heart”, “Heartsong”, “Desire”) versprühen Lebensfreude wie die Pumpkins in ihren unbeschwerten Momenten. Im Video zur Single “Honestly” grinst Corgan sogar, und das Albumcover wartet mit hippiesken Symbolen auf weißem Hintergrund auf. Sind Zwan das Friedensangebot des einst frustrierten Mannes an diese Welt? “Whatever I can do, I will, cause I’m good like that”, wird die neue Unbedarftheit in “Settle Down” formuliert und gipfelt in Titeln wie “Lets Rock!” und “Yeah!”. Lediglich der epische Titeltrack bricht das Popsongschema auf, wobei auch er nicht die Zerrissenheit der Pumpkins besitzt. Deren Split wirkt nach Zwans Debüt nicht mehr wie eine heldenreiche Tat, sondern offenbart persönliche Gründe: Corgan fängt neu an. Er nennt sich jetzt Billy Burke (warum auch immer) und versucht, unbeschwert das Leben zu genießen. Dabei ist er niedlicher Weise derart verbissen, dass er zeitweise so plakativ wirkt wie die Ausrufezeichen hinter den Songtiteln. Toll ist diese Platte dennoch, wenn auch sie etwas an Tiefe vermissen lässt und hauptsächlich durch den Pumpkins-Spirit lebt – nicht umsonst klingt der Titel wie der Name einer Smashing Pumpkins-Coverband. Da aber selbst dieser Mann langsam genügsam wird, warum nicht wir?