Zweilaster
Wieherd
![Zweilaster - Wieherd](https://www.visions.de/wp-content/uploads/zweilaster-wieherd-cover-350x350.jpg)
Na gut, zunächst mal haben Zweilaster auch auf ihrem dritten Album vor allem jede Menge als Songs getarnten Murks im Gepäck. Aber so charmant, wie sich Marie alias Ollenixxe (Gesang und Schlagzeug) und Arno alias AK99 (Gesang und Gitarre) durch ein Füllhorn runtergebrochener Minimalriffs schunkeln, kann man nur Liebe spüren.
Fast schon stadiontauglich von Alleskönner Julian Knoth (Die Nerven) produziert, begeistern Zweilaster mit einer wie dahingeworfen anmutenden Skizzenhaftigkeit, die Zeugnis von der Hingabe ablegt, mit der sich die Band in ihr Material vertieft. Denn je schräger und vermeintlich dilettantischer das Ergebnis, desto schweißtreibender die Arbeit, das wusste schon Buster Keaton.
Wobei Zweilaster weniger Stummfilm-Action als vielmehr eine anarchisch anmutende Didi-Hallervorden-Version des Punkgedanken transportieren, als dessen Komik noch hintergründig war und frei von Verschwörungsraunen. Das liest sich alles so abstrus, wie die Musik klingt. Die muss man einfach gehört haben, will man verstehen, was den Zauber des Moments ausmacht, wenn man einen Gedanken nicht mehr erhaschen kann und einfach einen trinkt und auf der Gitarre rumzupft. Das mag wenig sein, ist in seiner Größe aber immer und immer wieder lebenswichtig. Zweilaster sind all dies in ihrer verschrobenen Freundlichkeit.
Das steckt drin: Pisse, Pussy Galore, Trio