Parachutes
And I Won't Stop Until You've Lost Everything You Ever Loved
Text: Steffen Eisentraut
Die Vorgeschichte zur Platte hat Seltenheitswert. Die Betreiber des englischen Plattenlabels Lockjaw, besser bekannt als die touremsige Post-Hardcore-Kapelle Tribute To Nothing, sahen Parachutes beim gemeinsamen Auftritt, und waren so begeistert, dass sie sie vom Fleck weg unter Vertrag nahmen. Das sollte erwähnt werden, schließlich fällt es dieser Tage leicht, in den Kanon der vernichtenden Emo-Screamo-Pop-Mosh-Kritiken einzustimmen und Potenzial zu übersehen. Man übersähe hier neben Crash My Deville eine zweite Screamo-Hoffnung im Lande, die vieles wie die US-Kollegen macht, das aber mindestens genauso gut. Mit diesen druckvoll produzierten Songs brauchen sie sich nicht hinter Silverstein oder Aiden zu verstecken. Bittersüße Melodien und markerschütternde Wut, verlorene Liebe und Hang zum Pathos, alles verpackt in tanzflächentaugliche Hooks und Moshparts. Parachutes haben kein Kapitel mit Seltenheitswert erschaffen, aber ein kleine, feine Fußnote in der Geschichte dieses Stils gesetzt.