In den Songs durchleben wiederkehrende, teils fiktionale Charaktere wie Steph, der Dealer, und James, der Komplize, an der Seite des namenlosen Protagonisten wilde Nächte und das ernüchternde Erwachen in der halt- und rastlosen Realität wie im Song “Cosmic Slop”: “The nights get bigger every time we attempt one/ So does the space they leave behind”. Rasend wie die Gedanken im gesprochenen “Sticks At The Sides” jagen kratzige Gitarren das blechern rohe Schlagzeug durch die kompakten Songs. Die Treibjagd kommt nur selten zum Stillstand, etwa in “Trance State”, bevor sich Musik und Ich-Erzähler wieder ins Verderben stürzen. In “Big Wheel” richtet sich die Kritik ausnahmsweise nicht gegen sich selbst, adressiert stattdessen die Untätigkeit und Apathie der gesamten Generation Z. Dem hat das Trio aus der britischen DIY-Szene einiges entgegenzusetzen: Neben den unter der Regie von Bassistin Sophie Porter entstandenen Videoclips gab die Band auch das Design der Platte nicht aus der Hand; Artwork und Textheft entwarf Frontmann Cal Hudson. Eine Zeile aus dem Closer “Community Spirit” fasst am besten zusammen, was Other Half mit ihrem Debüt sehr gut gelingt: “I want Big Twenty to mean something again”.
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Soft Action
VÖ: 02.12.2022