Jen Cloher
I Am The River, The River Is Me
Jen Clohers Sound ist passend zum vielsagenden Albumtitel tiefsinnig, weitläufig, naturverbunden. Dennoch hat diese Platte eine starke gesellschaftliche Relevanz. Schon im Opener “Mana Takatāpui” feiert Cloher die LGBTQ+-Community der Māori, begleitet von sanftem Folk und großen Chören. Auch der Titelsong trifft mit Zeilen wie “You’re only here because of everything/ Your people survived” eine mindestens bewegende Aussage. Dieses Album ist durch sein kulturelles Mosaik mehr Manifest als Songsammlung und steckt voller überwältigender Momente. Auch Upbeat-Indierock wie in “My Witch” oder “Being Human” findet darin Platz. Genau hier liegt schließlich die Intensität dieses Werks: Vermeintliche Gegenpole wie indigene Musik und Indierock sowie Sanftmut und Empowerment für die eigene Community fließen wie selbstverständlich ineinander. Mit facettenreichen Feature-Gästen wie Te Kaahu, Ruby Solly und Kapa Haka sowie der Künstlergruppe Te Hononga o ngā Iwi überträgt Cloher diese besungene Gemeinschaft zudem in den Sound. Das Leitmotiv hinter all diesen Elementen fasst Cloher in “He Toka-Tū-Moana” selbst in der Sprache der Maori zusammen: “Ka ārahina e tōu ipukarea”, was so viel bedeutet wie “Die Heimat deiner Vorfahren wird dich leiten.”
Das steckt drin: Courtney Barnett, Stella Donnelly, Jenny Lewis
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Live At The Loft And Loew's
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