You Me At Six
Truth Decay
Zunächst stellt sich die Frage, was die Band überhaupt unter diesem Begriff versteht – wenig überraschend: Midwestern-Emo ist es nicht. Vielmehr orientiert sie sich an den eigenen Anfangstagen, also dem Beginn des neuen Jahrtausends, als Emo und Pop-Punk weitestgehend synonym gehandelt wurden. Der Auftakt führt allerdings in eine andere Richtung: Mit zackigen Gitarren empfiehlt sich “Deep Cuts” für die Indie-Disco, “Mixed Feelings (I Didn’t Know How To Tell You What I Was Going Through)” übernimmt vom angestrebten Genre allenfalls den Hang zu unhandlichen Songtiteln und feiert die große Rock-Geste im Stile früher Killers. “God Bless The 90’s Kids” könnte in der Tat auf dem Soundtrack einer 90s-Teenie-Komödie unterkommen, ohne aufzufallen. Um hängen zu bleiben, fehlt allerdings der zündende Refrain. Den liefert “No Future? Yeah Right”, in dem Sänger Josh Franceschi Verstärkung von Enter Shikaris Rou Reynolds bekommt: “You thought you could get what you wanted/ You thought you could bury us now/ You thought you could get what you wanted/ But it’s your fall from grace, you ain’t dragging us down.” Mit diesem Selbstbewusstsein bewegen sich You Me At Six durch die restliche Platte, die abgesehen vom seltsamen HipHop-Versuch Breakdown einen besseren Eindruck hinterlässt als ihr Vorgänger “Suckapunch”.
Das steckt drin: Fall Out Boy, Panic! At The Disco, Paramore
weitere Platten
Suckapunch
VÖ: 15.01.2021
VI
VÖ: 05.10.2018
Night People
VÖ: 13.01.2017
Cavalier Youth
VÖ: 27.01.2014
Sinners Never Sleep
VÖ: 27.01.2012
Take Off Your Colours
VÖ: 06.10.2008