Bubonix
Through The Eyes
Text: Oliver Uschmann | Erschienen in: VISIONS Nr. 362
Drei Viertel des Albums sind ein Workshop in Sachen Achtsamkeit. “Work on yourself/ Reflect yourself/ Leave your demons behind.” So der Aufruf im Titelsong, der sich in der Mitte Zeit lässt für noiserockig flirrende Momente, bei denen man spürt, dass Bubonix bei Kurt Ebelhäuser aufgenommen haben.
Ein Mann, der weiß, wie schepprig traditionelle DIY-Punkrocker klingen wollen, für welche die Spermbirds und Black Flag wohl prägender waren als Strung Out und Bad Religion. Aber auch ein Mann, der mit Blackmail und Scumbucket warm-dunkle Gitarrenwände geprägt hat.
In “Bricks” führt die Band ihren Workshop in Persönlichkeitswachstum fort. “Help yourself to change old behaviours that are preventing you from feeling alive.” Wie das gehen soll? Durch “spiritual gain” und “clarity”, aber auch dadurch, dass man lernt, in der Gegenwart zu leben.
Diese Erkenntnis kleidet das Quintett musikalisch originell ein, indem “Clarity” unter panischem Gebretter alle Probleme auflistet, die man haben kann, um im Refrain die klare Lösung anzubieten. “Beyond Space And Time” feiert das Aufgehobensein im ewigen Geist, “Approval Of Despair” das Glück durch weniger Materialismus. Gegen Ende gibt’s aber wieder einen Endspurt in Sachen Ansage gegen Punkspießer und Flüchtlingsfeinde. Wahr, das meiste, dramaturgisch gut inszeniert, aber auch bis zur Ermüdung direkt.
Das steckt drin: 7 Seconds, Smoke Blow, Spermbirds
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