Denn was schnell formelhaft klingen könnte, gewinnt in den sechs raumgreifenden Kompositionen ein ganz eigenes Narrativ. “Tar” kommentiert den industriellen Drang, Natur platt zu walzen und im Dienste einer schönen neuen Welt zu planieren. Sich dabei dem unerbittlichen Metronom von Synthesizern und geloopten Gitarren zu unterwerfen, gibt monströsen Songs wie dem Opener “Fingers” eine subtile Dringlichkeit. Der betont laszive Shuffle in “Ratio” bricht gänzlich mit dem Post-Rock-Klischee der linearen Beats und durchlebt auch harmonisch mehrere Mutationen. Das im ersten Moment konventionell erscheinende “Idle Eyes” entpuppt sich nach mehrmaligem Hören als das komplexeste Stück, in dem kein Teil dem vorherigen gleicht. Der unbarmherzig präzise Puls des folgenden “Lake Bled” und “Swarm” unterstreicht ganz ohne Worte die Botschaft von “Tar”: In einer artifiziellen Welt wird der Mensch niemals zur Ruhe kommen. Visuell gespiegelt wird das Ganze im Artwork mit wunderschönen Foto von postmoderner Einöde. Man kann nicht behaupten, dass sich die Band nach ihrem ersten Album “Inadequate Shelter” einer irgendwie gearteten Formel verschrieben hätte. Vielmehr scheint sich die Ideenvielfalt von Jeffk momentan nur der Lauflänge einer Langspielplatte zu beugen.