Beschreibung
Inhalt der Augabe
Titelstory: Punk lebt!
Provozieren können nur noch Rapper. Angst vorm Punk hat selbst die Oma nicht mehr. Und Hand aufs Herz: Will man dieses Deutschland tatsächlich ohne Polizei sehen? Dennoch, Deutscher Punk ist nicht tot. Das Gegenteil stimmt – deutscher Punk lebt auf. Immer mehr Bands, immer bessere Platten, immer mehr Fans. Ist das schon eine Welle? Darf es überhaupt eine sein? André Bosse begibt sich auf eine Gesprächsrundreise durch die Republik.
Turbostaat
Wie findet eine Punkband, die sich treu bleiben und trotzdem weiter-entwickeln will, nach 17 Jahren und fünf Alben neue Wege? Turbostaat machen es vor und erschaffen für ihr sechstes Album die fiktive Welt Abalonia, einen Ort, an dem Gedanken möglich sind, die trotz aller vermeintlichen Meinungsfreiheit selbst in sozialen Netzwerken so nur selten geäußert werden. Ihren Sound haben sie dafür regelrecht aufgebrochen – war es das Risiko wert?
Fjørt
Mit ihrem wuchtigen Sound zwischen Postrock, Oldschool-Screamo und Posthardcore wären Fjørt aus Aachen sicherlich auch Übersee längst der Renner – wenn da nicht die Sache mit den deutschen Texten wäre. Eine diesbezügliche Umorientierung kommt für das Trio aber auch auf seinem zweiten Album nicht in Frage, das seine Entstehung und Form vor allem einem Kniff zu verdanken hat, dem sich viele Bands im subkulturell luftleeren Raum bedienen: der positiven Auslegung der eigenen Isolation.
Themeninterview: Tindersticks
2012 saß der Tindersticks-Chef in der Jury des renommierten „Festival du Court-Métrage de Clermont-Ferrand“. Seine Liebe zu Spielfilmen ist bekannt, nicht zuletzt durch die vielen Soundtrack- Arbeiten seiner Band. Durch die Festival-Erfahrung hat Stuart Staples nun aber das kurze Format so sehr lieben gelernt, dass jeder Song des neuen Tindersticks-Albums ‘The Waiting Room’ einen eigenen Clip erhielt. Ein Projekt nicht ohne Überraschungen.
Nevermen
Einfach loslegen, kommunizieren und ausprobieren – im Freestyle-HipHop geht es um Poesie, um Inhalte und Strukturen und um den Style, den, so will es das Gesetz, man nie zweimal kicken darf. Tunde Adebimpe, Mike Patton und Adam Drucker alias Doseone haben als Nevermen eines der beeindruckendsten Wort-Puzzles zusammengesetzt, das die Musikwelt in diesem Jahr zu hören kriegen wird – und das im Vorbeigehen, denn ihr gleichnamiges Album legt den Fokus nicht mal auf Rap.
Buyer’s Guide: Motörhead
Bei oberflächlicher Betrachtung scheint es, als hätten Motörhead in ihrer Karriere 23 mal das gleiche Album gemacht. Doch wie bei stilistisch ähnlich konsequenten Bands à la AC/DC oder Bad Religion gibt es auch bei den britischen Krawallrockern durchaus Qualitätsschwankungen. Anlässlich des Todes von Frontmann Lemmy Kilmister zeigt Toby Schaper sie auf.
Ty Segall
Der Name Ty Segall ist in diesem Magazin schon häufig gefallen – als Produzent, als Drummer und natürlich als Frontmann seiner eigenen Band. Gerade erst hat er mit den Heavy-Rockern Fuzz begeistert, da veröffentlicht er unter seinem Namen mit Emotional Mugger schon das neunte Album unter eigenem Namen. Mit anderen Worten: Es wird Zeit für ein ausgiebiges Gespräch mit dem Multitalent, Workaholic und Alleskönner des Garage Rock.
Bier-Blinddate: Emil Bulls
2015 sind die Emil Bull geworden und haben – parallel zur Werkschau ‘XX’ – ihr Jubiläum mit dem Motto „20 Years Of Mud, Blood And Beer“ überschrieben. Für uns eine gute Gelegenheit, der Band auf den Zahn zu fühlen und aus einem Blinddate eine Bierverkostung zu machen. Sänger Christoph von Freydorf und Gitarrist Stephan Karl haben sich „dahoam“ in München auf das Geschmacksabenteuer eingelassen.
Leserpoll
Ganz so einfach war es natürlich nicht, aber mit dieser Faustformel hat man ein paar Grundeigenschaften des zurückliegenden Jahres schon mal abgedeckt. Sagt zumindest der Leserpoll 2015, der außerdem Rock-Rückkehrer wie Faith No More, Refused oder Iron Maiden abfeiert und Fremdenfeinden wie Verschwörungstheoretikern den Finger zeigt. Danke für eure Stimmen!
Back To `96: Tortoise
Ein Musikerkollektiv, das einfach nur machen will, was es in sich spürt. Zehn Tage in einer Naturenklave in Vermont. Sechs Stücke, Klangreisen zwischen Dub, Rock und Jazz – und am Ende das Meisterwerk von Tortoise, das als Initialzündung für das gilt, was sich inzwischen als breites Monster Postrock in der Gitarrenmusik verankert hat. Sascha Krüger zeichnet nach, wie aus purer Intuition ungewollt ein Meilenstein entstanden ist.
Display
Plattenrezensionen von CD bis Vinyl,außerdem alle wichtigen Reissues und Film-Reviews
Außerdem
Savages, Shearwater, Bloc Party, Get Well Soon, Black Tusk, Sikth, Supersuckers, Daughter, Conrad Keely, The Besnard Lakes, Hexvessel, Prong
Beilage: Punk lebt! CD
Tracklisting
- Turbostaat – Wolter (Radio Edit)
- Fjørt – Paroli
- Marathonmann – Briefe von gestern
- Krank – Brot und Spiele
- Kmpfsprt – Die Welt kann mich nicht mehr verstehen (Tocotronic)
- Pascow – Spraypaint The Walls (Cuntsler)
- Captain Planet – Möshle
- Love A – Kanten
- Matula – Präsident des Vereins
- Adam Angst – Professoren (live)