Es durchleben, davon erzählen
30 Jahre ist 1994 her. Es ist ein Jahr mit einer großen Zäsur, im VISIONS-Kosmos wie auch außerhalb. Denn längst haben sich Nirvana, wenn auch ungewollt, auf dem Kamm einer Welle platziert, die um den Globus läuft und viele Leute mitreißt. Dass sie irgendwann brechen muss, ist klar, nur unter welchen Umständen und wie früh, hätte sich der beste Drehbuchautor nicht ausdenken können. Es wäre aber falsch, sich allein darauf zu beschränken, denn ein Jahr ist mehr als ein Datum, und Charakterköpfe hat 1994 genug zu bieten. Es kommen mehrere Wellen auf, mehrere Bewegungen und (Klang-)Farben. Sie sind freundlich blau und pechschwarz, zitronengold und buschrot.
Inhalt
1994 stehen die Zeichen auf Neuordnung. Die vermeintliche Alternative wird so groß, dass sie an die Stelle des Mainstreams tritt. Während die einen kassieren, kritisieren die anderen. Und dann gibt es ja auch noch den 8. April.
Wenn bereits Buddy Holly nie so richtig starb, weil lange später Weezer auf ihrem Debüt noch von ihm singen, hört auch Grunge nicht mit Kurt Cobains Tod auf zu existieren. Im Zweifel setzt man ein “Post-” davor, schon geht es weiter – unsere 55 Alben des Jahres 1994.
Nirvana gelten als prägend, Kurt Cobain als die Stimme einer ganzen Generation. Das Erbe der Band und ihres zerrissenen Kreativkopfes verblasst auch 30 Jahre nach seinem Tod nicht.
1994 gab es erstmals in VISIONS einen Leserpoll. Gewonnen haben Helmet mit “Betty”. 30 Jahre später konfrontieren wir Page Hamilton mit Songs, die von Bands stammen, die 1994 ebenfalls bemerkenswerte Alben veröffentlicht haben.
Ein großes Plattenjahr ist ein großes Konzertjahr. Ein noch größeres Konzertjahr bietet live auch das beste aus dem Vorjahr. Vier unserer Autor:innen erzählen von ihren prägenden Konzerterlebnissen 1994.