Skate and destroy
Bretter, die die Welt bedeuten: Skateboard-Fahren ist für viele weit mehr als nur ein Hobby – es ist eine Lebensanschauung, ein Ausdruck von Individualität inmitten des Mainstreams, der oft mit einem entsprechend widerspenstigen Soundtrack einhergeht. In den hier versammelten Features werfen wir deshalb einen ausführlichen Blick darauf, wo und wie die Welten von Skateboarding und Rock miteinander verwoben sind. Und erzählen nicht nur die Geschichte von Skate Rock beziehungsweise Skate Punk, sondern lassen auch zahlreiche skatende Musiker und musikalische Pro-Skater zu Wort kommen, die sich mindestens in einer Sache einig sind: Skateboarder und Rockmusiker sind zwei vom gleichen Schlag.
Foto: Anna Merten
Inhalt
Mitte der 60er klingt der neue Jugendtrend Skateboarding noch poppig und harmlos, um dann mit den 70ern umso wilder zu werden. Schuld daran ist eine Horde kalifornischer Kids, die lieber Metal und Rock statt Teenybop hören.
In den 80ern bekommt Skateboarding einen passenden Soundtrack – und Punk endlich eine weitere schweißtreibende Aktivität mit Moshpit-Flavour dazu.
Mit den 90ern erreicht der Skateboard-Hype weltweit einen kreativen und kommerziellen Höhepunkt. Zeitgleich führt der Alternative-Rock-Boom unter seinem Dach Subkulturen wie Punk, Hardcore und HipHop zusammen.
In den 2000er Jahren entwickelt sich zwischen Retrorock und Soundcloud-Rap, MTV und Videospielen, Skate-Punk-Revival und 90er-Nostalgie eine unüberschaubare Vielfalt. Und gerade die hält das Phänomen bis heute frisch.
Rollsport-Pionier, Unternehmer, Lehrbeauftragter – Titus Dittmann gilt als Vater der deutschen Skateboard-Kultur. Im Interview zeichnet der mittlerweile 71-Jährige die Anfänge und die Entwicklung des hiesigen Skatesports nach.
Die “Tony Hawk’s Pro Skater”-Titel waren nicht die ersten Spiele, die den analogen Rollsport digitalisiert haben. Die Verbindung zwischen Skateboarding, Musik und Videospielen allerdings haben sie geprägt wie keine andere Spielereihe.
Claus Grabke ist der bekannteste und erfolgreichste deutsche Skater. Der mehrfache Europameister ist aber auch als Musiker und Produzent erfolgreich. Florian Schneider besuchte Grabke in seinem Studio in Gütersloh.
Mike Muir ist nicht nur der kleine Bruder des legendären Dogtown-Skaters Jim Muir, sondern hat mit seinen Suicidal Tendencies auch den Skate Punk miterfunden. Dass er selbst aber gar nicht aufs Brett steigt? Ein albernes Gerücht.
So viele Gespräche über Skateboarding und Rock, so viele Songs, die inspirierten, untermalten, den Rollsport textlich aufgreifen. Hier sind unsere definitiven Skate-Songs – ergänzt von einer Playlist, die noch mehr in die Tiefe geht.
Zur Skate-Kultur gehört neben der Musik das Bewegtbild: Skate-Videos und ihre Soundtracks halten den Sport und das damit verknüpfte Lebensgefühl fest. In unserer Auswahl findet ihr einige Klassiker.
Glen E. Friedmans Fotos prägten den kalifornischen Skate-Underground. Seine actionreichen, nahbaren Motive haben die Bildästhetik der Szene wesentlich mitgeprägt und auch Punk- und HipHop-Zirkel infiltriert.
J Mascis und Dave Sweetapple spielen nicht nur zusammen in den Bands Witch und Sweet Apple, sie haben als Kids der Punk- und Hardcore-Szene auch eine ausgiebige Skate-Rock-Sozialisation erfahren. Hier erzählen sie davon.
Skateboarding und Rock sind wie dafür gemacht, sie an der frischen Luft zu genießen. Ikonische Events wie die Warped Tour prägten die Szene. Andere tragen noch heute dazu bei, Skaten mit dem richtigen Soundtrack zu verknüpfen.
In seinen Bildern verewigte er den Look der Skater-Szene Kaliforniens: Morizen Foche, genannt MoFo, gehört zu den Pionieren, auch in puncto Musik – als Urvater des Skate Rock.