Nachdem Soomas Debütalbum in Richtung Grunge und ihr aktuelles Album “It’s All About To Change” eher in Richtung Noiserock neigte, erfindet sich die Band für ihr drittes Album “Drü” gewissermaßen schon wieder neu. Die mittlerweile dritte Singleauskopplung, “L’hiver dure” (deutsch: der Winter dauert), zeigt wie die Vorgänger einen ganz klaren Post-Punk-Einschlag. Statt eines extravaganten Musikvideos veröffentlichen Sooma zu ihrer neuen Single ein Musikvideo im DIY-Stop-Motion-Stil. Das ganze sieht so aus, als hätten es die Bandmember Teile selbst mit Markern auf Papier gezeichnet. Simpel, aber ausdrucksstark.
Sooma arbeiten auf dem Song mit einem schnellen Grundtempo und Effekten, wie verzerrten Gitarren oder krummen Harmonien. In diesem düsteren Mahlstrom werden Textzeilen wie “J’ai les mains pleines/ Pleines de toi/ J’ai les mains pleines/ Pleines de froid” zu einer Art meditativen Mantra. Auch wenn der Winter mit seiner Kälte und seiner Dunkelheit oft ungemütlich wirkt, geht es in “L’hiver dure” um einen Winter voller Liebe und voller Gespräche. Es ist ein Winter, der dauert – und das ist gut so. Aber wie alle guten Dinge geht auch dieser Winter vorbei.
Nach einem Break im Song, in dem der Post-Punk-Sound kippt, ändert sich der Text und die Stimmung. Aus der Wiederholung von “L’hiver dure” wird ein fast gleichgültig klingendes “J’ai le ciel dans mes os” – “Ich habe den Himmel in meinen Knochen”. Die Harmonien wechseln in ein zum Gesang versetztes “Souviens-toi que je suis parti” – “erinner dich, wenn ich weg bin”. Die Wiederholungen, die Gleichgültigkeit und die Harmonien, die niedergeschlagen klingen, geben dem zweiten Teil von “L’hiver dure” gerade gegen Ende eine ordentliche Portion Schwere mit auf den Weg.
Das Album “Drü” erscheint am 3. Mai und kann bereits jetzt vorbestellt werden. Es ist das erste komplett französischsprachige und selbstproduzierte Album von Sooma.
Sooma – “Drü”
01. “D’être là”
02. “Vouloir danser”
03. “Sale”
04. “Mâchefer”
05. “Merle”
06. “Le vent”
07. “La noce”
08. “L’hiver dure”
09. “Tout le sable”
10. “Damage”