Jule
Heimatstadt: St. Pauli, Hamburg
Genre: Singer/Songwriter, Indie
Für Fans von: Julien Baker, Nichtseattle, Shitney Beers
Vielleicht ist es ein Augenzwinkern an Kettcar und ihrem Klassiker “Im Taxi weinen”, dass Jule ihre Debüt-EP “Im Regio weinen” getauft hat. St. Pauli muss halt zusammenhalten. Besonders, wenn sich beide Parteien darum bemühen, lebenskluges, bitter-melancholisches Singer/Songwriter-tum mit einer gewissen Punk-Haltung zu verknüpfen. Und ja: Jule scheut auch nicht davor zurück, gelegentlich ihre Phrasierung vom Rap beeinflussen zu lassen. So ist das, wenn man 25 Jahre alt ist und vieles gleichzeitig hört. Jule sagt, dass sie Musik macht, weil “mein Kopf sehr laut ist und mir das hilft, mit allem umzugehen”. Ihre EP erscheint am 12. Juli auf dem Hamburger Punk-Label Zeitstrafe (Rauchen, Deutsche Laichen, Grand Griffon etc.) und besticht mit sechs schonungslos persönlichen Songs über Herzschmerz, Angst, Erschöpfung und Überforderung.
Petra Buchholz
Heimatstadt: Köln
Genre: Deutschpunk, Emo-Punk
Für Fans von: Captain Planet, Love A, Turbostaat
Sänger Robin Buchholz, die Gitarristen Philipp und Hilko Buchholz und Bassist Christian Buchholz sind natürlich genau so wenig Brüder, wie die Ramones welche sind. Aber wer seine Band Petra Buchholz nennt, bei dem muss man sich über gar nichts wundern. Ende 2018 veröffentlichen die nicht mehr ganz jungen Männer eine namenlose Debüt-EP. Mit “Rainbow Road” haben sie Anfang Juni ihr erstes Album vorgelegt. Darauf pendelt die Band zwischen Deutschpunk, Emo und College Rock. In “Schrebergarten” etwa klingen die Weezer des blauen Albums durch, im herrlich melodischen Nach-dem-Konzert-auf-dem-Weg-nach-Hause-Song “Wegbier” der gute, alte 90s-Emo der frühen Get Up Kids. Ab August ist die Platte auch auf Vinyl erhältlich.
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Neumatic Parlo
Heimatstadt: Düsseldorf
Genre: Noiserock, Post-Punk, Garage Rock
Für Fans von: Fontaines D.C., Yard Act, Swutscher
Sänger und Gitarrist Vincent Göttler, Schlagzeuger Justin Janssen, Bassist Frederick Oltersdorf, Keyboarder Luis Wedekind und Gitarrist Simon Hartmann sind Neumatic Parlo. Ihre Band haben sie schon vor einigen Jahren gegründet, aber die Pandemie hat sicherlich nicht die beste Ausgangslage geboten, damit die Düsseldorfer mit ihren EPs “All Purpose Slicer” (2020) und “Random Toaster” (2021) durchstarten können. Dabei ist ihr stark UK-geprägter Stil zwischen noisigem Post-Punk, Indie- und Garage Rock komplett auf der Höhe des Hypes. Das untermauert auch ihr herrlich Surf-lastiger neuer Song “Carnage”, der über das in ihrer Heimat ansässige Label Unique erscheint. Das Debütalbum ist in Arbeit.
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Glaza
Heimatstadt: Hamburg
Genre: Shoegaze, Alternative Rock
Für Fans von: Julie Christmas, Mutter, True Widow
Okay, von Summer & The Giantess als “alte Bekannte” zu sprechen, wäre übertrieben. Das Hamburger Trio, das so kühn Shoegaze, Noise und Alternative Rock vereint hat, hat sich eine Wandlung gegönnt. Die geht damit einher, dass es einen Besetzungswechsel gab und Sänger/Gitarristin Sabi (auch bei Rauchen) und Schlagzeuger Flo nun von Annika am Bass unterstützt werden. In dieser Form nennen sie sich Glaza und schwelgen in den vier Songs ihrer Debüt-EP “000” in einem diffusen Sound aus Shoegaze, düster-doomigen Atmosphären und noisigem Alternative. In “Rumor” etwa mischen sich englische und deutsche Textfragmente zu punkigem Beat. Sie selbst nennen es “Sludge/Gaze” – und das ist durchaus gerechtfertigt.
Chokecherry
Heimatstadt: San Francisco, Kalifornien
Genre: Shoegaze, Grunge, Pop
Für Fans von: Chastity, Diiv, True Widow
Kennengelernt haben sich Sängerin/Gitarristin Izzie Clark und Bassistin/Sängerin E. Scarlett Levinson über die Dating-App Hinge. Zusammen mit Schlagzeuger*in Abri Crocitto sind sie Chokecherry. 2022 laden sie ihren ersten Song bei Bandcamp hoch. “Around Around Around” haben sie mittlerweile noch mal in properer Version veröffentlicht, außerdem das Stück “Glass Jaw” und zuletzt “Afterglow”. Mit ihren Songs reihen sie sich formschön ein in das stets wachsende Shoegaze-Revival. Klar, da schwingt auch etwas Grunge mit, poppige Harmonien und – am Ende von “Afterglow” – sogar eine Wucht und Gewalt ähnlich der Deftones. Das Stück stammt von einer noch nicht terminierten Debüt-EP (die via Fearless erscheinen wird) und thematisiert ein schmerzvolles Schlussmachen – und das anschließende Loslassen und Weiterziehen.