Maruja
Heimatstadt: Manchester
Genre: Noiserock, Punk Jazz
Für Fans von: Squid, Black Midi, Opus Kink
Viel haben Maruja aus Manchester noch nicht veröffentlicht. In Großbritannien werden sie aber schon für ihre Auftritte abgefeiert. Warum das so ist, beweisen Songs wie die aktuelle Single “Break The Tension”, die wahnwitziges Jazz-Drumming, brutales Noise-Donnergrollen, einen Sänger am Rande der Erschöpfung und ein transzendentes Saxofon vereint, das über dem ganzen Chaos schwebt. Im Studio passiert vieles mithilfe von Improvisation, wie man es von Genre-Weiterdenkern wie Squid oder Black Midi kennt. Maruja haben allerdings mit ihrem meist ober körperfrei agierenden Sänger Harry Wilkinson eine Art Hardcore-Frontmann, der sich ins Publikum stürzt oder generell den Einheizer gibt. Bei so viel Eklektizismus und Jazz-Finesse kommt das alles erfrischend unverkopft daher. Ein Debütalbum dürfte 2025 ins Haus stehen.
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University
Heimatstadt: Crewe, UK
Genre: Math-Rock, Emo, Punk
Für Fans von: American Football, Hella, Choking Victim
Während sich Marujas Heimatstadt mit seiner Musikgeschichte rühmen kann, hat das 45 Kilometer südlich gelegene Crewe nichts dergleichen zu bieten. Die Stadt ist vor allem als Eisenbahnknotenpunkt bekannt. So richtig viel zu tun gab es für die junge Band University nach dem College also nicht. Als all ihre Freunde zur Uni gingen, zogen sich die Vier zurück, um endlos Videospiele zu zocken – und akribisch an ihrem roughen Mix mit Anleihen aus Punk, Alternative, Emo und Math-Rock zu feilen. Der hat was von American Football, den wildesten Parts von den Cloud Nothings und vor allem von Hella. Die Band von Highspeed-Drummer Zach Hill ist eh ein guter Anknüpfungspunkt, Schlagzeuger Joel Smith prügelt ähnlich blitzschnell auf der bisher einzigen University-EP drauf los. Live ist das ziemlich beeindruckend, auch weil Kollege Eddie Leigh als viertes Mitglied in der Regel am Bühnenrand sitzt und mit Sturmhaube auf dem Kopf Xbox zu den Songs zockt.
Meryl Streek
Heimatstadt: Dublin
Genre: Punk, Rap, Electronica
Für Fans von: Sleaford Mods, The Streets, High Vis
Meryl Streek hat wiederum das Gefühl, in seiner Heimat etwas verändern zu können. Zumindest versucht er das, in seinen frustrierten, antikapitalistischen Texten zu vermitteln. Dafür, dass er sich so ziemlich alles von geldgierigen Vermietern über umstrittene Politiker bis zu steigenden Selbstmordraten in Irland vornimmt, bringt der Dubliner erstaunlich viel Positivität in den Mix, selbst wenn er seinen Spoken-Word-Gesang bis an den Rand eines Heulkrampfes treibt. Darüber und dazwischen lässt er Piano, tanzbare Electrobeats, Streicher, Synthies und viele weitere Spielereien die Düsternis durchbrechen. Seine Botschaft ist trotzdem meist auf Konfrontation ausgelegt. Etwa in “Dogs”, bei dem Cal Graham von The Chisel mitwütet: „Das ist meine Art zu sagen, dass sogar ein Hund auf der Straße besser ist als du“, so Streek zum besten Song seines zweiten Albums, das dieses Jahr über Venn Records erschienen ist, auf dem auch Gallows, Bob Vylan oder High Vis veröffentlicht haben.
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Alien Chicks
Heimatstadt: London, England
Genre: Post-Punk
Für Fans von: Black Midi, Shame, Courting
Auch Alien Chicks wären bei Venn gut aufgehoben, hätten sie nicht schon mit So ein Label gefunden, auf dem wohl nächstes Jahr neues Material des manischen Post-Punk-Trios erscheinen dürfte. Das treibt es auf seiner EP und einer Handvoll Singles mit vertrackten Rhythmen, Schrei-Rap-Gesang und Jazz-Anleihen gerne bis an die Grenze zur Überforderung und findet bisher vor allem im Londoner Underground Anklang.
Hyperdog
Heimatstadt: Linz, Österreich
Genre: Garage Punk
Für Fans von: Devo, Powerplant, Poison Ruin
Hyperdog aus Linz sind da schon weiter: Allein dieses Jahr haben sie ihr Debütalbum und eine nachfolgende EP veröffentlicht. Ihr Schrammel-Egg-Punk erinnert an Devo und Powerplant, scheppert wie Snõõper oder Poison Ruin und macht mindestens so süchtig wie die Substanzen, die beim Entwurf ihrer Cover-Artworks eingeworfen wurden.