Pult
Heimatstadt: Berlin
Genre: Psych-Pop, Folk, Krautrock, Score
Für Fans von: Air, Allah-Las, Dungen
Seit vielen Jahren ist Niklas Tschaikowsky gut mit Jascha Kreft befreundet. Doch während letzterer sich als Multiinstrumentalist mit seiner Band Odd Couple, bei Kadavar, mit Frank Popp und einigen Score-Arbeiten austobte, ist Tschaikowsky im Musik-Business eher hinter den Kulissen aktiv gewesen. Mit Pult wird sich das nun ändern. Mit dem Projekt verlieren sich die beiden in ihren instrumentalen Stücken in herrlich entspannten, eklektisch groovenden Soundlandschaften zwischen Krautrock, 70er Film-Scores und psychedelischem Pop und Folk. Als hätten Dungen die Allman Brothers und Air in einer Session zusammengedacht. Bisher gibt es mit “Gassi” und “Klingbim” nur zwei Songs, die auf einer Vinyl-Single im Oktober über das Odd-Couple-eigene Label Geld veröffentlicht wird.
Tuxedo Cats
Heimatstadt: Brooklyn, New York
Genre: Power-Pop, Punk
Für Fans von: Leatherman, The Heartbreakers, The Zeros
Die Tuxedo Cats orientieren sich ebenfalls bei Stilen und Bands, die bereits einige Jahrzehnte zurückliegen. Exakter: dem punkigen Power-Pop der späten 70er. Als Band aus Brooklyn, New York sind sie dafür am richtigen Ort, immerhin hat einst exakt diese Szene um das GBGB herum geblüht. Die fünf Typen in Jeans- und Lederjacken, Chucks und Boots bringen auch optisch die zeitlose Authentizität mit, die das Genre in sich trägt. Punk mit Pop-Anschluss geht schließlich immer, ist infektiös und vorbei, bevor es langweilig wird. So nachzuhören auf bisher zwei EPs und einem Live-Mitschnitt. Gerade die aktuelle EP “Fake Punk” hat vier knackig-kurze Hits, die sich perfekt zwischen klassische Underground-Helden wie die Rubber City Rebels, die Zeros und die Heartbreakers rempeln.
Pack Rat
Heimatstadt: Vancouver, British Columbia, Kanada
Genre: Power-Pop, Punk
Für Fans von: Loose Lips, The Prize, Daniel Romano‘s Outfit
Ein Sound zwischen 77er Punk und Power-Pop scheint – zumindest im Underground – momentan eine gewisse Renaissance zu erleben. Ein weiterer Beleg dafür sind etwa Pack Rat. Kopf der Band aus Vancouver ist Patrick McEachnie. Der ist besser bekannt als der Schlagzeuger der Hardcore-Punks Chain Whip. Mit Pack Rat veröffentlichte er jedoch bereits 2021 das Debüt “Glad To Be Forgotten”, auf dem er sich um alles selbst gekümmert hat. Mittlerweile ist aus Pack Rat eine vollwertige, vierköpfige Band geworden, die mit “Life’s A Trap” just einen Nachfolger veröffentlicht hat. Ihr Punk ist jetzt weniger rau, ein Song wie das von Gitarristin Bella gesungene “Sleepless” dafür ein perfekter Power-Pop-Tune, der einen 45 Jahre in der Zeit zurückkatapultiert.
Hotlung
Heimatstadt: Santa Cruz, Kalifornien
Genre: Post-Hardcore
Für Fans von: Quicksand, Seaweed, Rainer Maria
Ende der 80er/Anfang der 90er begann das Hardcore-Genre sich zu transformieren und sich stilistisch breiter und progressiver aufzustellen. Post-Hardcore wurde geboren, schon bald gesellte sich noch Emocore in diversen Spielarten dazu. Bei beidem bedienen sich Hotlung aus dem kalifornischen Santa Cruz. Ihr Sound ist eine Reise in die Mitt-90er, eint Grooves, Melodie, satte Gitarren und vor allem doppelten Gesang von Kelly Dalbeck und Gitarrist Joe Clements. Nachhören lässt sich das auf dem ersten Album “In Spite Of”, das Hotlung im Juni veröffentlicht haben. Anspieltipp: Der Opener “Never Home”, der klingt, als hätte er gut 30 Jahre in einer Zeitkapsel verbracht.
Fentanyl
Heimatstadt: San Francisco, Kalifornien
Genre: Hardcore-Punk
Für Fans von: Gel, Regional Justice Center, Spy
Seit geraumer Zeit nun schon haben die USA ein massives Problem mit dem synthetischen Opioid Fentanyl. Tausende Menschen sind bereits am Missbrauch gestorben. Da war es nur eine Frage der Zeit, bis sich eine Band so nennt, die sich alles andere leicht verdaulich anhört. Fentanyl kommen aus San Francisco, spielen kurze, schmerzhafte Hardcore-Punk-Salven mit panischem, pissigem Geschrei. Dahinter stecken Mitglieder von Spiritual Cramp, Spy und World Peace, die nach zwei Demos und einer Elf-Song-Single (das längste Stück geht 1:13) am 13. September ihr unbetiteltes Debütalbum veröffentlicht haben.