Eigentlich sollte Punkrock ja eine einfache Sache sein: drei Akkorde, ungestimmte Gitarren, lauter Schreigesang und jede Menge Attitüde in kurzen Songs. Ganz so schlicht funktioniert das bei Fucked Up aber nicht. Denn das wäre dann schon wieder zu konventionell. Seinen ersten Eindruck zu ‘Hidden World’ beschreibt Jan Schwarzkamp mit: ‘Faustkämpfe, Platzwunden, Kotzlachen.’ Es sei ‘ein riesiges, dreckiges Gelage’, das aber ordentlich punkten konnte und sich auch nicht vor schöngeistigen Elementen im Potpourri scheut. Denn neben dem Krawall finden sich in dem üppigen Gelage dann auch harmonisches Pfeifen oder eine Violinenbegleitung.
Ähnliche Kreativausflüge sind auch mit dem kommenden Album ‘The Chemistry Of Common Life’ zu erwarten. Die nächste Ausgabe des Meta-Punkrocks aus dem Hause Fucked Up erscheint Anfang Oktober. Ein spaciger Synth-Song oder ausgedehnte Instrumentalmeditationen wären da nur Beispiele der musikalischen Verspieltheit, die Fucked Up sonst gerne auch mit Coverversionen oder epischen 18-minütigen Liedern zum chinesischen Tierkreiszeichen des Schweins zeigen.
Matador Records, das Label der Kanadier, bietet schon erste Einblicke mit MP3s zu ‘No Epiphany’ und ‘Twice Born’.
Am Ende des Jahres kommen Fucked Up auch nach Deutschland und spielen fünf Konzerte auf hiesigen Bühnen. In Münster stehen ihnen The Phoenix Program zur Seite. Die Termine:
VISIONS empfiehlt
Fucked Up
24.11. Köln – MTC
25.11. Münster – Triptychon
26.11. Hamburg – Hafenklang
27.11. Berlin – Festsaal Kreuzberg
04.12. Leipzig – Zorro