Beatsteaks
Living Targets
Es scheint, als hätten die Beatsteaks vor diesem Album Tabula rasa gemacht, geschrieben, fein säuberlich abgewogen und letztlich für gut befunden. Keine Angst: Die Strahlkraft des Vorgängers “Launched” haben sie nicht eingebüßt. Das Neue an “Living Targets” ist hingegen, dass die einst so ungestümen Himmelsstürmer den Fokus ihres Schaffens in Richtung des erdigen und – im besten Wortsinne – einfachen Rocksongs verschoben haben. Der Titel des Openers “Not Ready To Rock” führt insofern vollkommen in die Irre, “This One” verbindet die Knarzigkeit von AC/DC mit dem Sex des Sixties-Soul, während “Disconnected” der verstörende Bastard einer Ballade ist, der nicht heilt, sondern den Seelenbalsam fest im Pillenschrank wegschließt. Arnim, Sänger und Womanizer in Personalunion, schreit, singt und schmachtet souverän, und die Band, deren Sound zum Teil von Billy Gould (Faith No More) geschneidert wurde, rockt punktgenau wie ein Schweizer Uhrwerk. Offensichtlich wussten die Charmebolzen um die Gefahr, “Launched II” einzuspielen und so die künstlerische Sackgasse mit dem schaffenstechnischen easy way out zu verwechseln. Auch wenn für diese Floskel die Steinigung droht: Die Beatsteaks sind erwachsener geworden. Selbst wenn der Anmachfaktor von “Living Targets” erst nach mehrmaligem Hören zupackt, liefern die Jungs erneut einen schillernden Reigen an sonnig-rockenden Punk-Hymnen mit Beatsteaks-Trademark. Aber das extra zu erwähnen, hieße Döner nach Berlin zu tragen.
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